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Nehmen wir an, Ihr hättet die Möglichkeit, für 1100,00 Euro in der "Business Class" nach Mexiko-City zu fliegen (hin und zurück). Würdet Ihr lange zögern? NEIN, natürlich nicht. Ich auch nicht! Schließlich bezahlt man normalerweise mindestens das Doppelte, wenn man sich diesen Luxus leisten will. So musste ich nicht lange überlegen als "Iberia" dieses Angebot im Januar 2021 öffentlich machte. Abflug war der 08. März 2021. Nachdem zu dieser Zeit in Europa das komplette Corona-Chaos herrschte, entschied ich mich dazu, ganze 3,5 Wochen im Land der Tacos zu bleiben. Nichts kam mir zu diesem Zeitpunkt gelegener, als vor all den Beschränkungen und Verboten zu flüchten, die sich überall breit machten. Mein Kumpel Üv war der gleichen Meinung und so kam es, dass wir uns am 07.03.2021 in Barcelona trafen. Am nächsten Tag führte unser Weg über Madrid nach Mexiko-City. Von Madrid nach Mexiko kamen wir in den Genuss des neuen A-350 der "Iberia". Wie schon auf meiner Reise nach "Bora Bora", war ich auch dieses Mal von diesem Flugzeug sehr begeistert. In keinem anderen Vogel reist man so ruhig. Leider war das alles, was man Positives über diesen Flug berichten kann. Wir freuten uns auf einen tollen Service in der "Business Class" und auf das ein oder andere kühle Bier während des Fluges, aber wir wurden bitter enttäuscht. Kurz nach dem Start wurde einem das Abendessen hingeknallt mit der Information, dass auf dem gesamten Flug nur 2 alkoholische Getränke pro Person erlaubt sind. Der Grund war NATÜRLICH Corona! Gott alleine weiß, was dieser Schwachsinn mit Corona zu tun hat!? Da es sich um einen Nachtflug handelte, wurde die Kabine nach dem Essen üblicherweise abgedunkelt. Ich wusste allerdings nicht, dass damit auch der komplette Service eingestellt wird. Bis zum Frühstück (ca. 1 Stunde vor der Landung), ließ sich kein Besatzungsmitglied mehr blicken. Wer auf diesem 11 Stunden langen Flug Durst oder einen anderen Wunsch hatte, der musste tatsächlich aufstehen und sein Getränk selbst holen. Begründung? Klar, "Corona" natürlich! Also mal ganz im Ernst "Iberia", das war absolut peinlich und hatte nichts mit einer "Business Class" zu tun!! Es grenzt an eine Frechheit, so etwas seinen Kunden zu verkaufen. Eine Kabine, die mit Passagieren besetzt war, die ALLE einen negativen "Corona" Test vorweisen mussten und eine CREW, die bekanntermaßen ebenfalls negativ getestet sein musste - weshalb sollte man da keinen normalen Service bieten? Nein "Iberia", das war lächerlich! Ein kleiner Trost war der günstige Preis und die Möglichkeit, seinen Sitz zum Bett umzufunktionieren zu können, damit man die meiste Zeit schlafen konnte. 

 

Der Anflug auf Mexiko-City lies schon erahnen, wie groß diese Stadt sein würde. Die letzten 20 Minuten des Fluges sah man nur ein einziges Lichtermeer. Nach einem lieblosen "Omelette" landeten wir pünktlich um 06.00 Uhr in MEX-City. Jetzt nur schnell die Koffer holen und ab ins Hotel, um noch ein paar Stunden zu schlafen, so war zumindest der Plan. Bis die Koffer allerdings den Weg auf das Gepäckband fanden, verging eine halbe Ewigkeit. Und als sie endlich da waren, mussten diese natürlich zuerst von ungefähr 120 Drogenhunden untersucht werden. Als letztes Leckerli wurde dann noch mein kompletter Rucksack auseinandergenommen. In diesem befand sich meine Drohne, die ich natürlich dabei hatte. Diese zählt in Mexiko allerdings als "Luxusartikel" und muss bei Einreise versteuert werden. Nach 11 Stunden Flug um 07.00 Uhr morgens kommt man dann schon leicht an seine nervlichen Grenzen! Im Nachhinein war es mein Fehler, denn ich hatte mich vor Abflug nicht informiert. Ihr wisst es jetzt! Die ersten 160 Euro war ich also schon los, bevor ich Mexiko überhaupt betreten hatte. Dann war es aber endgültig geschafft, und wir konnten nach mehr als 13 Stunden unsere erste Zigarette genießen. Natürlich wurden wir am Terminal von Massen an Taxifahren belästigt. Unsere Wahl fiel aber (so wie den gesamten Urlaub über) auf "UBER". Die Fahrt zum"Sheraton Maria Isabell" dauerte ca. 30 Minuten und kostete grob geschätzt 3,00 Euro. Ich nehme es vorneweg, ladet Euch die "UBER" App und bewegt Euch so von A nach B! Es ist wirklich unglaublich günstig und obendrein viel sicherer als normale Taxis! Das alles automatisch per PayPal abgerechnet wird (oder Kreditkarte) ist ebenfalls sehr komfortabel. Aber logischerweise freut sich jeder der Fahrer über ein kleines Trinkgeld.

 

Genauso wie der Flug war auch das Hotel ein echtes Schnäppchen. Für ein "Sheraton *****" direkt an der bekanntesten Straße Mexiko Citys bezahlten wir pro Nacht ca. 100,00 Euro für das Doppelzimmer. Wir hatten vorerst 3 Tage in Mexikos Hauptstadt eingeplant und nach 2-3 Stündchen Schlaf gingen wir auch sofort auf Erkundungstour. Diese endete abrupt in der ersten Kneipe, um Fußball zu schauen. Ein paar Bierchen später und einem Sieg des BVB, ging es dann direkt weiter Richtung "Torre Lantinoamericana". Lange Zeit war dies das höchste Gebäude in Mexiko Stadt und das Erste in ganz Südamerika, welches eine komplette Glasfassade bekam. Auch Heute noch hat man von der Aussichtsplattform einen überragenden Ausblick auf die gesamte Stadt! Für kleines Geld können wir mit dem Aufzug nach ganz oben fahren und bei einem Bier die Aussicht genießen. Tipp: Am späten Nachmittag besuchen! So seht ihr die Stadt bei Tag und mit etwas Geduld bei Sonnenuntergang. Und wenn sich die Sonne komplett verabschiedet hat, erlebt ihr ein unendliches Meer aus Lichtern. Auf alle Fälle ein Muss auf der TodDo-Liste und wirklich sehenswert.

Als die Sonne weg war, wurde es zu meiner Verwunderung sehr frisch. Tagsüber kann es im März wirklich sehr heiß werden, aber nachts ist jeder mit etwas Langärmligen gut beraten

Der Hunger trieb uns letztendlich das erste Mal in eine echte "Taqueria". Nicht in irgendeine, sondern in die Taqueria "Los Güeros". Diese erlangte nicht zuletzt wegen zahlreicher Empfehlungen in Dokumentationen ihre Berühmtheit. Wir wurden nicht enttäuscht. Es war ehrliches und leckeres mexikanisches Essen. Aber nicht die Tacos alleine machte es zu einem echten Erlebnis. Es ist das Gesamtpaket. Die Menschen, die Geräusche, der Geruch, das rege Treiben und die Tatsache, das derartige "Restaurants" in Europa jedem Kontrolleur des Ordnungs oder Gesundheitsamtes ein Herzinfarkt bereiten würden. Vielleicht schreckt es auch den einen oder anderen von Euch ab, wenn Ihr "Rinderhirn" und "Zunge" seht, wie alles zusammen mitten am Straßenrand neben Abgasen von vorbeifahrenden Lkws in einem riesigen Topf vor sich hin kocht. Aber ich rate Euch: Geht rein und probiert ALLES! Die Preise: Taco ca. 1 € Bier 1€. Wir aßen und tranken, was uns aufgetischt wurde und eine nette mexikanische Familie gab uns tatsächlich zu guter Letzt noch eine Flasche Tequila aus. Vollgefressen und mit einer Promillezahl im roten Bereich ging es dann ab ins Hotel. Den ersten Tag in Mexiko hätte ich mir nicht besser vorstellen können.

 

Neben Tacos und Essen im Allgemeinen interessierten wir uns natürlich auch noch für das heilige "Azteken Stadion". Schauplatz des WM - Finales von 1986 und natürlich der Geburtsort der "Hand Gottes". 

Das wir in diesem Stadion kein Spiel live sehen würden, war uns klar, auch in Mexiko fanden zu dieser Zeit die Spiele ohne Zuschauer statt. Allerdings buchte ich noch von zu Hause aus eine Stadionführung. Diese wurde auch sofort bestätigt. Wir freuten uns wie kleine Kinder auf dieses Erlebnis und konnten es kaum erwarten. Als dann die Stornierung der Führung per E-Mail kam, war die Enttäuschung natürlich groß. Begründung? Ich glaube, ich muss es nicht erwähnen, aus welchem Grund alle Führungen storniert wurden. Aus dem gleichen Grund, weshalb es bei "Iberia" 10 Stunden kein arbeitendes Personal gab. CORONA.

Wir machten uns am nächsten Tag trotzdem auf den Weg, um dieses Monument wenigstens von außen zu Gesicht zu bekommen. Und es hat sich gelohnt. Natürlich war es zum Kotzen, dass wir davor standen und nicht rein durften, aber für ein paar Fotos hat es zumindest gereicht. 

 

Von dort aus ging es weiter zur Kathedrale. Ja, wer  schon mal da ist, sollte sich die auch anschauen. Vom Hocker hat sie mich aber ehrlich gesagt nicht gerissen. Da hab ich schon beeindruckendere Bauwerke gesehen. Allerdings ist die überdimensionale Fahne in Landesfarben, die auf dem großen Platz vor der Kathedrale weht, wirklich beeindruckend.

 

Obwohl in Mexiko übertriebene Maßnahmen (solche wie in Europa) gegen die Corona-Bekämpfung nicht an der Tagesordnung standen, merkten wir trotzdem, dass auch hier die Panikmache zumindest vereinzelt ihre Wirkung zeigte. Es waren alle Geschäfte, Restaurants und sämtliche anderen öffentlichen Einrichtungen normal geöffnet, aber wir stellten dann doch ziemlich schnell fest, dass auf den Straßen sehr wenig Menschen unterwegs waren. Es bestand zwar eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit, aber die sah jeder relativ locker. Auch die Einreise war extrem leicht im Gegensatz zu anderen Ländern. Mexiko verlangte noch nicht ein Mal einen negativen Test zur Einreise. Und nachdem ich bekanntlich ein neugieriger Mensch bin, ließ ich es mir auch nicht nehmen, einen Polizisten, der gerade vor der amerikanischen Botschaft stand, nach der aktuellen Corona-Situation zu fragen. Er erklärte mir in einfachen Worten, das die Situation im Land nicht anders sei als sonst auch. Krankenhäuser sind nach seinen Angaben immer überfüllt, weil das Gesundheitssystem völlig kaputt sei und außerdem seien nicht mehr Todesopfer zu beklagen als zu „normalen“ Zeiten. Als ich ihn fragte, wo es hier in der Nähe eine Teststation gibt (wir brauchten ja schließlich irgendwann für die Rückreise einen Test), schaute er mich fragend an und zuckte nur mit den Schultern. Horrorgeschichten, die jeder in europäischen Medien über Mexiko und sein Corona-Problem zur genüge sah, wurden also ziemlich schnell entkräftet. Wir tummelten uns jedenfalls in vielen überfüllten Bars oder Tacobuden und lebten 3,5 Wochen ganz normal wie in alten Zeit (so wie fast alle Mexikaner). Die Tests vor der Rückreise fielen trotzdem alle negativ aus!

 

Unser nächstes Ziel war der riesige Markt im Zentrum „Mercado Merced“. Ein absolut irrer Markt, der sich über 2-3 Blocks erstreckt. Von Lebensmitteln bis hin zu Rattenfallen bekommt man hier alles!. Als Europäer sind wir allerdings etwas irritiert über die Kühltechniken (die absolut nicht vorhanden waren) von Fleisch und anderen Lebensmitteln. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, das „Streetfood“ von Mexiko ausgiebig zu testen… ..aber hier änderte sich meine Meinung schlagartig. Der Geruch, der in der Luft lag, passte perfekt zu den Farben des Fleisches, das da auf Holzbrettern und in Kisten lag. Das Gemüse und die Gewürze hingegen waren ein echter Augenschmaus - alles superfrisch und appetitlich präsentiert. Und wer die Preise mit denen aus der Heimat vergleicht, wird fast etwas neidisch. 1 Kilo Limonen kosteten ca. 90 Cent. Um diesen Markt komplett zu erkunden, hätten wir locker mehrere Stunden gebraucht. So etwas hatte ich vorher noch nie gesehen und es war wirklich sehr beeindruckend. Auch wer nicht die Absicht hat, etwas zu kaufen, wenn er sich in Mexiko-Stadt befindet, ist dieser Markt ein absolutes Muss! 

Ich glaube nirgends wo anders kann jeder das wahre Mexiko so sehen und spüren wie hier. 

 

Abends ging es in eine weitere bekannte Taqueria. Das „El Vilsito“ ist tagsüber tatsächlich eine Autowerkstatt, die sich nach Feierabend in eine der bekanntesten Taco-Buden der Stadt verwandelt. Auch hier herrschte reges Treiben. Autos standen in Zweierreihen auf der Straße und wartenden darauf, dass einer der flinken Mexikaner die Bestellung aufnahm. Die Jungs an den Fleischspießen schnitten im Akkord eine Portion nach der anderen ab, während die Kellner schon die nächste Bestellung aufgaben.

„Taco al Pastor“ ist in Mexiko-Stadt der bekannteste Taco und dieser wurde hier in Massen produziert. Aber auch wie im „Los Güeros“ war es absolut lecker und seinen Besuch wert.

Das mexikanische Bier allerdings, verlor Tag für Tag mehr seinen Reiz. Anfangs waren wir noch begeistert, für ein „Corona“ nur 90 Cent zu bezahlen, aber mit der zeit entpuppte sich diese Brühe als geschmackloses Wasser. Mexikanische Biere sind alle sehr mild und wässrig. Meiner Meinung nach zählt „XX Dos Equis“ noch zu den Besten. Ihr solltet es zumindest probiert haben!

 

Das erste Kapitel in Mexiko war nun abgeschlossen und wir machten uns auf den Weg nach Cancún.

Mit „Aeromexico“ flogen wir im Dreamliner 787 die 2 Stunden von der Hauptstadt nach Quintana Roo. Auch hier waren wir so frei und reisten in der Business Class. Hin und Zurück wurden dafür knapp 200,00 Euro fällig. Tut mir leid „Iberia“ aber auch wenn es auf diesem kurzen Flug kein Essen gab, war der Service um Welten  besser, als in der spanischen Airline.

In Cancún angekommen merkte wir sofort, das wir uns in einem absoluten Touristengebiet befanden. Taxifahrer belästigten uns auf Schritt und Tritt. Zu unserer Verwunderung gab es in Cancún kein UBER Service was uns leider dazu zwang, ein normales Taxi zu nehmen. Über den Preis, der hier gewünscht wurde, reden wir lieber nicht. 

 

Als Hotel hatten wir uns das „Melia Paradisus Cancún“ ausgesucht. Dieses lag mitten in der berühmten „Zona Hotelera“. Diese besteht aus unzähligen Hotels, die sich am Strand des karibischen Ozeans reihen. 

Über Cancún kann und möchte ich nicht viel Worte verlieren. Es handelt sich schlicht und einfach um eine Touristenhochburg. Ja, der Strand ist grandios und die Farben des Meeres ebenfalls, aber alles andere kann man sich getrost schenken. Dies (und das All inklusive) führte dazu, das wir uns hauptsächlich im Hotel aufhielten. Nur 2-3 Mal zog es uns nachts in eine der unzähligen Bars auf der Partymeile. Bei diesen Ausflügen blieb es jedoch immer bei ein und demselben Lokal. Das „Monkey Business“. Leider der einzige Ort, an dem annehmbare Musik präsentiert wurde. Hier gab es gute Rockmusik zu tanken und LIVE-Bands zu beklatschen. In allen anderen Absteigen lief einzig und allein „Reggaeton“, und das verursacht bei mir leider Brechreiz und gewisse Ausschläge.

Noch schlimmer als diese Art von Musik, waren die Teenies, die wir an jeder verdammten Ecke sahen, wie sie ein Selfie nach dem anderen machten um sich kurz darauf im Internet zu präsentieren. Egal wo man hinsah, überall wurde posiert und geknipst. Gut, wir hätten es wissen müssen, denn zu diesem Zeitpunkt war gerade „Springbreak“ aber das änderte nichts an der Tatsache, dass diese Instagram-Gören wirklich schwer zu ertragen waren. Bitte vergebt mir meine Wortwahl! 

Wir konnten Ihnen auch nicht aus dem Weg gehen, denn sie waren immer gegenwärtig. Egal ob an der Bar, am Strand, am Pool, am Buffet oder sonst wo. Alle 2 Meter stand ein posierenden Teenie (zu 95% weiblich), der mit Knutschschnute und ausgestrecktem Arsch künstlich ins Handy grinste. Themawechsel!

Das Hotel war zwar schon etwas in die Jahre gekommen, aber alles in allem konnten wir uns nicht beschweren. Das Essen war wirklich gut und abwechslungsreich. Das Personal war immer bemüht und über die Sauberkeit lies sich auch nicht meckern. Eine geile Sache war der hauseigene Golfplatz direkt vor der Haustür. Wie ließen es uns natürlich nicht nehmen und betraten das erste Mal in unserem Leben das heilige Grün. Ich hoffe heute noch inständigst, dass uns nicht allzu viele Leute beobachtet haben........

Man muss es vielleicht ein Mal im Leben ausprobiert haben, aber ich für meinen Teil bin mir sicher, das dies nicht mein Sport ist und auch nicht wird.

 

Am Infostand des Hotels haben wir uns ein Kombiticket für 3 Ausflüge/Aktivitäten gebucht. 1x Jetski (30min), 1x Bootssafari mit Schnorcheln und einen Tagesausflug auf die "Isla de Mujeres". Der Preis von 160 Dollar war nicht übertrieben und trug vor allem dazu bei, dass  die 10 Tage in dieser Tourihölle etwas Abwechslung bekamen. Mit einem Boot ging es direkt hinter unserem Hotel durch die Lagune in Richtung "Isla de Mujeres" (eine kleine Insel kurz vor Cancún). Nach ein paar Minuten wurde ein erster Zwischenstopp zum Schnorcheln eingelegt, der meines Erachtens allerdings nicht unbedingt hätte sein müssen. Das Wasser war nicht unbedingt klar, und zu sehen gab es mehr oder weniger NICHTS außer ein paar Fische, die ich in jedem Aquarium zu Hause auch bewundern hätte können. Nach 20 Minuten ging es dann weiter Richtung Insel, wo ein Buffet auf uns wartete. Das Coole an dieser Insel war, das man sich dort hauptsächlich mit Golfkarts Fortbewegte. Unzählige dieser Kisten rollten über die Straßen, die natürlich alle mit Touris bespickt waren. Die Sehenswürdigkeiten waren relativ schnell abgefahren und nach ca. 2 Stunden fuhr unser Kahn dann weiter ans andere Ender der Insel. Dort ging es erneut an Land, um die dazugehörige Stadt zu erkunden. Nach weiteren 2 Stunden bewegte sich unser Kutter dann wieder zurück nach Cancún. Es war eine willkommene Abwechslung, aber mehr auch nicht. 

10 Tage waren viel zu viel und wir waren froh, als wir endlich unsere Zelte abbrechen konnten, um uns in Richtung "Tulum" zu bewegen.Cancún hatte für mich wirklich keinen besonderen Reiz. Bis auf der Strand und die Farben des Meeres….aber das kann ich z.B. auf den Kanaren genauso haben. 

Um nach "Tulum" zu kommen mieteten wir uns ein Auto. Ich müsste jetzt eine Lüge sagen aber für 6 Tage wurden dafür knapp 250 Euro fällig.

In "Tulum" angekommen merkten wir sofort, dass sich das Klientel von Instgram-Süchtigen auf Hippies gedreht hatte. Die Stadt der Aussteiger. 

Auch nicht unbedingt unsere Zielgruppe aber da mussten wir nun durch. Was soll ich sagen? Auch dieser Fleck Erde begeisterte mich nicht unbedingt. Mir fehlte auch hier das typische Mexikanische was ich aus der Hauptstadt kannte. Auch hier wurde alles auf den Tourismus zugeschnitten. Und ganz ehrlich die Strände waren bei Weitem nicht so ansehnlich wie ich es von Bildern kannte. Es mag Geschmacksache sein und evtl war ich noch etwas verwöhnt von den Stränden in der Südsee, aber wie vorhin schon erwähnt, meines Erachtens gibt es auf den Kanaren schönere Bademöglichkeiten. Entschädigt haben mich unsere Ausflüge die wir von "Tulum" aus unternommen haben. Wir fuhren mitten durch  "Yucatan" bis zu der Pyramide von "Chichen Itza". Der Weg dahin führte uns über Straßen, die unendlich einfach nur geradeaus gingen und keinerlei Abwechslung boten. Kilometer um Kilometer das gleiche Bild. Und mit jedem Meter den wir uns weiter ins Land kämpften, wurde es immer heißer. Allerdings hat sich dieser Ausflug wirklich gelohnt. Für mich persönlich war es das Highlight nach Mexiko-City. Die Mayas scheinen wirklich ein cooles Volk gewesen zu sein. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich mich vorher nicht im Geringsten mit diesem Teil der Geschichte unserer Welt beschäftigt hatte. Unser Guide, den wir uns nur gegönnt hatten, um die mega Schlange am Eingang zu umgehen, war aber wirklich sehr fit und gab mir die benötigte Nachhilfe. Es war wirklich beeindruckend und faszinierend. Ich will mir gar nicht ausmalen was an diesem Ort los gewesen wäre, wenn nicht zufällig gerade der Killervirus sein Unwesen getrieben hätte. Selbst mit Pandemie und Reiseverboten usw, war hier wirklich die Hölle los. 

Jetzt ein kleiner Tipp: Am Ausgang wird versucht,  Euch Eintrittskarten für eine nahe gelegne "Cenote" (Höhle mit Grundwasserzugang) zu verkaufen........LASST DIE FINGER DAVON! Wir dummen Touris waren natürlich so dumm und haben uns überreden lassen.  Diese "Cenote" die sich gerade mal 5 Minuten Autofahrt neben der Pyramide befindet, ist leider eine reine Touristenabzocke! Fahrt lieber ein paar Kilometer weiter und sucht Euch eine die weiter weg liegt denn in Yucatan gibt es unzählige von diesen Höhlen! Mit etwas Glück findet Ihr eine wo Ihr komplett alleine ein paar Runden in dem klaren und eiskaltem Wasser schwimmen könnt. Wir sind nach Anblick des Touri-Loches sofort wieder verschwunden und haben uns auf dem Heimweg eine "Cenote" gesucht, wo abgelegener war. Wir wurden belohnt. Die ersten 15 min waren wir wirklich die einzigen zwei Menschen unter der Erde. Auch wenn es anfangs etwas gruselig war, war es doch ein unvergessliches Erlebnis. Vor allem war es eine willkommenen Abkühlung von den 40 Grad, die den ganzen Tag herrschten.

Am folgenden Morgen machten wir uns auf den Weg durch die "Hotel-Zone" von Tulum in Richtung Süden. Schon nach kurzer Zeit verwandelte sich die Straße in einen Feldweg, der mit Schlaglöchern übersäht war. Gefühlt waren es 200 Kilometer, die wir bei brütender Hitze immer geradeaus führen. In Wirklichkeit waren es 15 Kilometer, für die wir geschlagene 1,5 Stunden brauchten. Wenn man etwas als "Arsch der Welt" bezeichnen kann dann das. Es war weit und breit nichts zu sehen außer Feldweg und links und rechts Urwald. Irgendwann kamen wir an eine kleine Brücke, wo sich ein paar Angler befanden und neugierig hinunter ins Wasser schauten. Das war der Augenblick, als ich das erste Mal in meinem Leben ein Krokodil in freier Wildbahn gesehen habe. Ein paar Meter unter uns lag das Tier ruhig im Wasser und beobachtete ein vorbeifahrendes Boot. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen eine kleine Abkühlung zu suchen, bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten........dieses Vorhaben legte ich aber auf Eis.

 

Das letzte Ausflugsziel hieß "Cozumel"! Mit dem Auto fuhren wir von Tulum nach Palya del Carmen wo wir mit einer Fähre die 30-minütige Fahrt auf die Insel Cozumel antraten. Dort angekommen mieteten wir uns für ca. 30 Euro einen Roller um die Gegend zu erkunden. Nach einer kleinen Tequilla-Tour durch eine Brennerei kamen wir an der Ostküste an. Es war eine schroffe Landschaft die uns bot. Links von der Straße der Ozean der riesige Wellen hervorbrachte und rechts davon eine Wüstenlandschaft ohne Zivilisation. Dazu kam ein wahnsinniger Wind der uns fast von unserem Mofa riss. Bei einer kleinen Pause traf ich dann das zweite Mal auf ein Krokodil. Die Viecher schwimmen da tatsächlich einfach am Straßenrand. Angekommen an der Westküste kehrten wir in einer Strandbar ein, wo es angeblich die besten Langusten geben sollte."Albertos Beach Bar" kann man sich wirklich merken. Es war die Langusten waren wirklich frisch und erstaunlich groß. Für 2 Personen wurden dafür knapp 70 Euro inkl. Getränke fällig. Das wars dann auch schon wieder, und wir traten wieder die Rückreise zu unserem Hotel in Tulum an.

 

Unser Aufenthalt auf Yucatan war dann nach etwas mehr als 2 Wochen wieder beendet und wir flogen zurück nach Mexiko-City. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich mehr erwartet. Wirklich begeistert hat mich dieser Teil Mexikos nicht. Die Pyramide und die "Cenote" war es dann dennoch wert. Der Rest hatte für mich eher den Flair von Ballermann und Co.!

Ich war also wirklich froh, als wir wieder in der Stadt ankamen, um uns mit Tacos vollzustopfen. Es war einfach das ehrlichere Mexiko. Wir blieben noch 4 Tage in Mexikos Hauptstadt. Irgendwann war auch diese Zeit vorbei und wir hatten wieder Ehre mit "Iberias" vorzüglicher Business Class. Und NEIN, wir wurden nicht enttäuscht, es war genauso erbärmlich wie beim Hinflug. Abschließend wird mir vor allem Mexiko-Stadt in Erinnerung bleiben. Die Tacos, die Menschen und das Leben dort war schon sehr imponierend. Ich komme auch gerne wieder! Das nächste Mal aber ohne Abstecher nach Yucatan. Ich hab es nun ein Mal gesehen, aber es war nicht so beeindruckend, das ich unbedingt wiederkommen müsste. Eine Sache ärgert mich allerdings noch bis heute und zwar an der gesamten Reise: Ich habe nicht einen einzigen Mexikaner mit Sombrero gesehen😜🤷‍♂️